Wenngleich der Wissener Schützenverein am vergangenen Wochenende bei der 1. Luftgewehr-Bundesliga Nord gegen den vierfachen Deutschen Meister SSG Kevelaer verloren hat, zeigte das gute Mannschaftsergebnis von 1.975 Ringen, was in der Mannschaft steckt. Im ersten Drittel des Wettkampfes war es ein sportlicher Vergleich auf Augenhöhe, was eine zeitweilige Führung untermauerte.
Am ersten Adventswochenende (2. und 3. Dezember) fand beim Gastgeber Wissener Schützenverein 1870 (SVW) in der Großsporthalle der Realschule Plus das Sportschießen mit dem Luftgewehr in der 1. Bundesliga statt. Gut vorbereitet ging das gesamte Team an den Start und zeigte sein Können. Mit „Gegen den Deutschen Meister kannst du verlieren“, machte Trainer Bernd Schneider deutlich, dass sich zwar am Ende die Klasse des Gegners durchgesetzt hatte, aber das Mannschaftsergebnis mit 1975 Ringen durchaus hervorhebenswert ist. Mit mehreren 9,9er, was in diesem Wettkampf auch einen gewissen Unterschied ausmachte, hatte der SVW etwas Pech, aber das Team habe sich super verkauft, so die Meinung des Trainers.
Einen perfekten Wettkampf zeigte der dreifache Olympiateilnehmer der SSG Kevelar, Sergey Richter. An Position drei erreichte der in Moskau lebende Israeli das Optimum von 400 Ringen und erhielt aus den Händen der Gastgeber in Person von Wissens Schießmeister Burkhard Müller eine extra große als Sonderedition abgefüllte drei-Liter Flasche Bier.
Auf Kurs befindet sich der Titelverteidiger. Mit zwei Siegen in Wissen gegen den Spitzenreiter SV Wickenberg (4:1) und den SVW (4:1) ist der Einzug ins Deutsche Meister-Viertelfinale nun quasi in der Tasche. In guter Verfassung zeigten sich sowohl Franziska Stahl als auch Tamara Zimmer. Stahl, die gegen Richter antrat, schaffte sehr gut aufgelegt insgesamt 397 Ringe, ebenso wie Zimmer. Letztere holte mit demselben Ergebnis den einzigen Einzelpunkt für die Wissener.

Saisonabschluss kann befreit angegangen werden
Am Samstag hatte der SVW sich mit 3:2 gegen den SV Gölzau durchgesetzt. „Das ist ein wichtiger Sieg für uns, wir wollten zu Hause auf jeden Fall zwei Punkte holen“, hob Müller hervor. Auch in diesem Wettkampf stach Franzi Stahl mit ihren 397 Ringen als beste Wissener Schützin heraus. Die Gölzenauer verloren dann auch im zweiten Einsatz gegen den Aufsteiger SUSC Müllenborn rund um Luca-Marie Heuser aus Elkhausen. Damit sind sie nun in der Tabelle auf den letzten Platz gerutscht.
Schon jetzt blickt Schießmeister Müller auf den Saisonabschluss am ersten Januar-Wochenende 2024 im hessischen Butzbach. „Hier können wir beide Wettkämpfe ganz befreit angehen, der große Druck ist für diese Saison raus“. Mit 10:8 Punkten und Platz 7 in der Gesamtwertung kommt das Team weder mit dem Abstieg noch mit dem Bundesligafinale der besten 4 Mannschaften aus der Süd- und Nordgruppe in Berührung.
Für die neue Saison 2024/2025 liegen bislang ausnahmslos Zusagen der bereits befragten Sportler aus der Mannschaft vor. „Wir werden ein gutes Team haben“, ist sich Müller sicher. „An der ein oder anderen Stellschraube werden wir noch drehen, gerade ein internationaler Zugang, der nicht aus Nordeuropa stammt, haben wir als Neuzugang im Visier. Hier konnte schon ein erstes Gespräch mit einem Topschützen geführt werden“. (Text: Katharina Behner)